Annotation |
Anfang des 20. Jahrhunderts begibt sich August Engelhardt aus Nürnberg auf die Reise in eine deutsche Kolonie nach Papua Neuguinea, in das Bismarck-Archipel. Er ist Anhänger eines Glaubens, in dessen Mittelpunkt die Verehrung der Kokosnuss steht, er ist ein Kokovore. Die Kokosnuss wird als Allheilmittel gepriesen. Außerdem ist er Anhänger der Freikörperkultur und ein Sonnenanbeter. Er ist ein romantischer Aussteiger, ein Vorgänger der Öko-Freaks, ein Menschenfreund, homosexuell und Vegetarier. Er möchte auf der Insel eine Kokovoren-Kolonie errichten und mit Kokosöl handeln. Er wirbt in Deutschland für seine Kolonie mit einer Schrift mit dem Titel "Eine sorgenfreie Zukunft". Es kommen bis zu 30 Jünger auf die Insel. Am Schluss scheitert Engelhardt auf der ganzen Linie und erkrankt. Der Roman war der Aufreger der heurigen Saison. Kritiker haben dem Autor vorgeworfen, er sei ein Wegbereiter rechtsradikalen Gedankenguts. Kracht schreibt in ironischer Art und Weise über eine vergangene Zeit, auch mithilfe der Sprache, die blumig ist und antiquiert wirkt. Er spielt mit seinem Wissen, den Erwartungen und Vorstellungen der Leser. Man darf das Buch nicht überbewerten, für mich war es ein Lesegenuss und ich habe mich köstlich amüsiert. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Markus Fritz |