Allein unter Schildkröten : Jugendroman

Kaldhol, Marit, 2013
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Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-939435-47-1
Verfasser Kaldhol, Marit Wikipedia
Beteiligte Personen Dörries, Maike [Übers.] Wikipedia
Systematik 9/ - Jugendbücher 14-18 Jahre
Interessenskreis Erwachsenwerden
Schlagworte Tod, Leben, Lebensbewältigung, Teenager, Junger Mann, Erwachsenwerden, Selbstmord, Lebensgeschichte, 9/Kal 001
Verlag Mixtvision
Ort München
Jahr 2013
Umfang 134 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 2. Aufl.
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Marit Kaldhol. Aus dem Norweg. von Maike Dörries
Annotation Der Selbstmord eines jungen Mannes, gespiegelt in Tagebucheinträgen sowie Gedanken und Erinnerungen seiner Familie und Freunde. (ab 15) (DR) "Schmetterlinge haben zerbrechliche Flügel./ Nicht alle Wesen können überall leben./ Sich schützen bedeutet überleben." (S. 23) Diese scheinbar ohne Grund aufbewahrten Verszeilen deuten es zart an: Da geht einer ungeschützt, ohne Panzer, durch die Welt und die Dunkelheit im Innern frisst sich unbemerkt ihren Weg. Der 19-jährige Mikke ist frisch verliebt, er verbringt Zeit mit dem behinderten Sverre, interessiert sich für die Umwelt, ein Biologie-Studium ist geplant. Ein liebenswerter, intelligenter junger Mann, der mitten im Leben steht. Und doch ist da still im Verborgenen eine Finsternis in ihm. Völlig überraschend macht er Schluss mit seiner Freundin, schottet sich ab und begeht Selbstmord, während die Mutter verreist ist. Drei Monate sind es, in denen wir Mikkes Tagebucheinträge verfolgen. Er denkt über den Sinn des Lebens nach, fühlt eine tiefe Verbundenheit mit vom Aussterben bedrohten Tieren und scheint die geschlüpften Meeresschildkröten um ihre Instinkte zu beneiden: "Woher wissen sie, wo sie hin müssen? Wie finden sie ihren Weg?" (S. 60) Ergänzt wird Mikkes Tagebuch mit tief bewegenden Gedanken seiner Mutter: Sie schreibt von ihrer Trauer, ihrer Ohnmacht, richtet liebevolle Worte an ihren toten Sohn. Ihre Erinnerungen werfen Blitzlichter auf seine Kindheit, auf den meist abwesenden Vater. Abschließend wenden sich Mikkes Freunde in Briefen an den Toten, fragen ihn, warum er nicht mehr leben wollte, warum er kein Wort über seine Traurigkeit nach außen dringen ließ. Überall tiefer Schmerz, Hilflosigkeit und die Frage: Was hätte man anders machen können? Die norwegische Schriftstellerin Marit Kaldhol, bekannt durch das mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnete Bilderbuch "Abschied von Rune" (1986), erzählt authentisch über Depression von Jugendlichen und den Umgang mit Trauer. Einzig zwischen den einzelnen Abschnitten wäre eine stärkere Differenzierung in Erzählton und Stil möglich gewesen. Ein berührendes Buch, für das man gewappnet sein muss. Ungemein subtil in meist kurzen, verknappten Sätzen erzählt, die lyrisch anmuten. Für Jugendliche ab 15, aber auch für ein erwachsenes Lesepublikum sehr empfehlenswert. *bn* Cornelia Gstöttinger

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