Annotation |
Die Lebenswelt eines behinderten Kindes, das daran zerbricht, nicht geliebt und angenommen zu werden. (ab 9) Als 1973 Peter Härtlings Buch "Das war der Hirbel" erschien, war es noch keineswegs selbstverständlich, Krankheit, Behinderung und Tod in Kinderbüchern zu thematisieren. Mehr als zwanzig Jahre sind seither vergangen und "Der Hirbel" hat nichts an Brisanz und Aktualität verloren. Härtling stellt den zehnjährigen Knaben, der schon mit dem Namen Hirbel ins Heim gekommen war und dessen richtigen Namen eigentlich niemand weiß, in den Mittelpunkt seines Interesses und gewährt tiefen Einblick in Denken und Fühlen dieses sensiblen Kindes, das in der Maschinerie von Krankenhäusern und diversen Heimen gelernt hat zu überleben, dem aber stets die Liebe und die Geborgenheit, das Gefühl, angenommen zu sein, vorenthalten wurde. - Sprachlich schlicht und ohne Pathos, fast nüchtern erzählt, bricht hinter den "Geschichten", die vom Hirbel berichten, die Psyche eines Kindes auf, das in einer Welt des Funktionierens keine Daseinsberechtigung zu haben scheint. - In der Taschenbuchausgabe besonders Schulbibliotheken zu empfehlen. "Der Hirbel" sollte aber in keiner Öffentlichen Bibliothek fehlen. *bn* Martina Lainer |