Adile : ein Mädchen aus Istanbul

Tuckermann, Anja, 2011
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-941411-37-1
Verfasser Tuckermann, Anja Wikipedia
Beteiligte Personen Barth-Musil, Ulrike [Ill.] Wikipedia
Systematik 5/ - Klasse 5
Interessenskreis Vorlesen, 10 - 12 Jahre, Mädchen, Historischer Roman
Schlagworte Vorlesen, Geschichte 1972, Soziale Integration, Kulturkontakt, Fremdheit, Berlin-Kreuzberg, Gastarbeiter, 5/Tuc 001
Verlag Klett
Ort Stuttgart
Jahr 2011
Umfang 87 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Anja Tuckermann. Ulrike Barth-Musil
Illustrationsang zahlr. Ill.
Annotation Das Mädchen Adile, geboren in der Türkei, kommt Anfang der 1970er-Jahre nach Berlin, wo ihre Eltern als Gastarbeiter auf bessere Lebensverhältnisse hoffen. Dort erlebt die anfangs Siebenjährige traumatische Zeiten bedingt durch die schwierige Familiensituation mit beengten Wohnverhältnissen, verschärft durch einen gewalttätigen Vater, der Frau und Kinder prügelt. Lichtblicke sind die Spiele im Park, das Lesen in der Bibliothek und nicht zuletzt die Freundschaft mit dem deutschen Mädchen Mara, das neben ihr in der Klasse sitzt. Kaum hat Adile sich an die fremde Stadt mit den vielen blonden Menschen, den Hunden an der Leine und den sich öffentlich küssenden Pärchen gewöhnt, wird sie nach Istanbul zur Großmutter zurückgeschickt. Wieder gerät sie in der Schule in die Rolle einer Fremden, die die Sprache nicht richtig beherrscht und nicht dazugehört. Dann die erneute Rückkehr nach Berlin, wo das heranwachsende Mädchen allmählich mit Hilfe ihrer Freundin für sich, ihre Mutter und die Geschwister einen Weg findet, der sie alle aus der väterlichen Gewaltspirale befreit und ihnen ein normales Leben ermöglicht. Aus der Innensicht des Mädchens Adile wird authentisch erzählt, wie ein Kind der ersten Gastarbeitergeneration diese Aufbrüche in ihrer Familie erlebt und erlitten hat, wie Kinder durch die Arbeitsmigration der Eltern ihrer alten Heimat entfremdet werden und in der neuen Heimat sich in vielerlei Hinsicht fremd fühlen. Am Beispiel des prügelnden Vaters wird auch die Verzweiflung der Erwachsenen sichtbar, die sich im Kampf um ihre Identität und ihr Selbstwertgefühl mit Gewalt und Brutalität an den Schwächsten austoben: an Frau und Kindern. Vierzig Jahre später sind die geschilderten Situationen vielfach überholt, nicht aber die Probleme der Integration. Die durchgehende Bebilderung in kräftigen Farben mit harten Licht- und Schatten-Akzenten lässt bei der Lektüre in die Atmosphäre dieser Zeit eintauchen, lässt vertiefend das Schicksal eines Mädchens, das für tausende Kinder steht, nachempfinden und lässt hellhörig werden für die Voraussetzungen einer gelingenden multikulturellen Gesellschaft. *ag* Jutta Kleedorfer

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