Wie Balder es schaffte, einen Blitz zu fotografieren, und es fast nicht überlebte

Ingvaldsen, Björn, 2013
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-414-82347-2
Verfasser Ingvaldsen, Björn Wikipedia
Beteiligte Personen Hildebrandt, Christel [Übers.] Wikipedia
Systematik 6/ - Klasse 6
Interessenskreis Jungen, Schule
Schlagworte Schule, Projekt, Wetter, Kinderbuch, 6/Ing 001
Verlag Bastei Lübbe
Ort Köln
Jahr 2013
Umfang 139 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Björn Ingvaldsen. Christel Hildebrandt
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Ela Wildberger;
Annotation: Bewegende und irritierende Außenseitergeschichte: Durch den steigenden Druck von außen zieht sich der 13-jährige Balder immer mehr in sich zurück und droht schließlich daran zu zerbrechen.
Rezension: Balder, 13, mag Vögel und Bäume. Ruft jeden Morgen bei der Busauskunft an, um nachzufragen, ob es auch keine Veränderungen im Fahrplan gibt. Unterhält sich gerne mit Geir, dem Mann von der Busauskunft, wenn der ein bisschen Zeit zum Reden hat. Redet auch gerne mit Busfahrerin Nancy. Für ein Schulprojekt übers Wetter fotografiert Balder einen Blitz und wird dabei von einem herabstürzenden Ast verletzt. Das Foto jedenfalls ist so außergewöhnlich, dass es in einer Zeitschrift veröffentlicht wird. In der Schule zeigt Balder es trotzdem nicht. Obwohl er es genau dafür gemacht hat.
Balder hat Stress. Er hat Angst. Seine MitschülerInnen begegnen ihm mit Spott, Verachtung, Ignoranz. Balders Nase blutet. Immer wieder. Er ist stigmatisiert. Weder mit dem Lehrer noch mit seinen Eltern kann er über seine Ängste reden. Nein, die mögen es nicht, wenn ich so etwas sage. Die mögen es lieber, wenn ich sage, dass alles gut läuft. Balders Lehrer hält sich raus. Balders Eltern agieren seltsam vorsichtig. Als würden sie ihrem Sohn nicht über den Weg trauen. Als hätten sie Angst, etwas in ihm könnte plötzlich explodieren. Das ist traurig. Es hilft nicht. Im Gegenteil: Damit verweigern sie ihm echte Unterstützung und tun zugleich so, als ob sie alles für ihn tun würden. Ihre Kommunikation bleibt an der Oberfläche. Balder bleibt einsam. Verloren. Verstrickt. Und: Es wird schlimmer. Mit ihm, IN ihm. Vieles geht schief, fast gibt er sich auf. Während er durch seine Zurückgezogenheit und Ungeschicklichkeit anfangs jünger als 13 Jahre wirkt, scheint er gegen Ende des Buches älter, wird zunehmend indifferent, bisweilen kühl aggressiv. Balder zieht sich immer mehr in sich zurück. Seine Gefühle bluten über die Nase nach außen. Das hat etwas Beängstigendes. Sein Mantra: Ich habe keine Angst.
Das alles erzählt Balder selber. Bleibt dabei konsequent in einem irritierend distanzierten und nüchternen Ton. Als ob er sich selber zuschauen, das alles nicht ihn persönlich betreffen würde. Das entspricht seiner inneren Haltung. Während einer Protestaktion der Umweltaktivisten klettert Balder auf einen hohen Baum und entdeckt dabei ein entscheidendes Detail, das allen weiterhilft. Vielleicht hat er damit auch einen Ausweg, ein Netz für sich selbst gefunden.
Ein ebenso bewegendes wie unbehagliches und trauriges Buch.

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben