Sommerlügen

Schlink, Bernhard, 2010
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-257-06753-8
Verfasser Schlink, Bernhard Wikipedia
Systematik Lit/ - Belletristik nach Autoren A-Z
Schlagworte Flucht, Literatur, Liebe, Leben, Illusion, Lit/Schl 006
Verlag Diogenes
Ort Zürich
Jahr 2010
Umfang 278 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Bernhard Schlink
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Fritz Popp;
7 Geschichten von Lebenslügen und der Unfähigkeit zu lieben. (DR)

Es sind keine deprimierenden Geschichten - eine Art Wehmut durchzieht sie. Und das Bewusstsein der ProtagonistInnen, vielleicht falsche Entscheidungen getroffen zu haben. Dabei kennen sie die Erfahrungen des Glücks durchaus. Sie vermögen es nur nicht zu halten, zu ertragen oder zu genießen. Eigen ist ihnen die Fähigkeit, sich und selbst ihre engsten Vertrauten zu belügen, selbst in Phasen des Glücks. Ausflüchte, ungeeignete Lösungsversuche, zu späte Einsichten sind Themen der Geschichten. So versucht etwa ein junger Mann, seine erfolgreiche Frau von der Welt abzuschirmen. Ein Paar, das sich noch nicht ganz füreinander entscheiden konnte, wird durch eine unnötige Lüge noch mehr verunsichert. Ein Todkranker arrangiert ohne das Wissen seiner Familie seinen Abgang. Eine alte Frau sucht ihren früheren Geliebten auf und muss erkennen, dass ihre Erinnerung konstruiert war. Ein Sohn versucht die späte Annäherung an seinen abweisenden Vater. Alle stoßen an Grenzen, die sie selbst oder andere errichtet haben.
Schlink erzählt unaufgeregt, fast etwas gedämpft, aber wie gewohnt flüssig, anschaulich und gekonnt. Ohne Übertreibung, ohne die Handelnden zu denunzieren, entstehen kleine und größere Dramen über die Schwierigkeit des Liebens und die Leichtigkeit des Lügens. - Sehr empfehlenswert - nicht nur für Bibliotheken mit belletristischem Schwerpunkt.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Dr. Markus Fritz;
Sieben Erzählungen hat Schlink in diesem Band versammelt. Wie der Titel schon aussagt, geht es um Lügen: zwischen Liebenden, Ehepartnern, Eltern und Kindern. In der Erzählung "Nachsaison" macht ein Orchestermusiker Urlaub am Meer. Bei einem Spaziergang trifft er eine Frau, beim Abendessen im Restaurant treffen sie sich wieder und sie verlieben sich ineinander. Sie verbringen die restliche Urlaubszeit zusammen. Sie ist reich und pendelt zwischen New York und Los Angeles. Sie machen Pläne für eine gemeinsame Zukunft. Der Urlaub geht zu Ende und sie verabschieden sich am Flughafen. Zurück in New York merkt der Flötist plötzlich, wie wichtig ihm sein bisheriges Leben eigentlich ist und dass er es gar nicht verändern möchte. In der Geschichte "Das Haus im Wald" kauft sich ein Schriftstellerehepaar ein Haus, fünf Autostunden von New York entfernt. Sie wollen dem Stadttrubel entkommen, vor allem nachdem sie einen Erfolgsroman nach dem anderen veröffentlicht hat. Sie wollen dem geschäftigen Literaturbetrieb entkommen. Als seine Frau den "National Book Award" gewinnt, sieht er die häusliche Idylle in Gefahr. Er kappt die Telefonverbindung und verbarrikadiert die Zufahrtsstraße. Die Frau bemerkt den Schwindel und verlässt samt Tochter den Mann. In der Erzählung "Der letzte Sommer" versammelt ein alter todkranker Mann im Ferienhaus zum letzten Mal seine Familie: Ehefrau, Kinder und Enkelkinder .Er plant, seinem Leben ein Ende zu setzen, wenn die Schmerzen in den Knochen unerträglich werden. Allerdings weiht er niemanden in den Plan ein, nicht einmal seine Ehefrau. Diese kommt hinter seinen Plan und verlässt ihn. Die Geschichten zeugen von solidem schriftstellerischem Handwerk und sie sind schnörkellos erzählt. Sie behandeln existenzielle Fragen.

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