Hundert Stunden Nacht

Woltz, Anna, 2017
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Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-551-58348-2
Verfasser Woltz, Anna Wikipedia
Beteiligte Personen Kluitmann, Andrea Wikipedia
Systematik 9/ - Jugendbücher 14-18 Jahre
Interessenskreis Erwachsenwerden
Schlagworte Flucht, Reise, Mädchen, Abenteuer, Katastrophe, Sturm, Erwachsenwerden, New York, Selbständigkeit, 9/Wolt 001, Ausreißen
Verlag Carlsen
Ort Hamburg
Jahr 2017
Umfang 253 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Anna Woltz. Aus dem Niederländ. von Andrea Kluitmann
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Nadine Bieker;
Die vierzehnjährige Emilia glaubt an die fingierte Welt amerikanischer Filme, hat eine ziemlich starke Abneigung gegen Bakterien jeglicher Art, eine exzentrische Künstlerin als Mutter und einen Vater, der soeben der Belästigung einer seiner minderjährigen Schülerinnen bezichtigt worden ist. Aus Scham und Ekel darüber und weil sie deshalb in den sozialen Medien gemobbt wird, flieht Emilia mit der Kreditkarte ihres Vaters aus den Niederlanden nach New York. Dort angekommen landet sie bei Seth und seiner jüngeren Schwester Abby, weil Emilia auf einen Betrüger hereingefallen ist, der im Internet ein Zimmer zur Miete angeboten hat, das gar nicht existiert
Es ist eine handlungsreiche Geschichte, die Anna Woltz uns in ihrem neuen Jugendbuch präsentiert, dabei die Grenze hin zu einem Zuviel aber nie überschreitet, sondern jedes neue Ereignis plausibel in das Chaos einfügt.
Seths anfängliche Abweisung Emilias führt diese zu Jim, den Emilia auf der Straße aufgabelt, als er ohnmächtig zu werden droht. Weil sie keine Unterkunft hat, übernachtet Emilia bei ihm doch schon am nächsten Morgen flieht sie zu Seth, weil es in Jims Umgebung viel zu viele Bakterien gibt. So treffen die vier Jugendlichen aufeinander und bilden ein sehr heterogenes Orkanasyl Wirbelsturm Sandy ist im Anmarsch und sorgt nicht nur dafür, dass die Protagonisten das Haus nicht verlassen dürfen, sondern auch für einhundert Stunden ohne Strom. Währenddessen machen sich Emilias Eltern auf den Weg nach New York, um ihre Tochter zurückzuholen, doch darauf lässt sich Emilia so schnell nicht ein: Jetzt ist es an der Zeit, der Welt den Mittelfinger zu zeigen. Aus einer zurückhaltenden, unsicheren Heranwachsenden ist eine junge Erwachsene geworden, die beginnt, Bedingungen zu stellen: Ich will in New York wohnen. Ich will leben. Und dies weil New York die Stadt ist, in der Emilia sich nicht nur selbst kennengelernt hat, sondern auch den eigensinnigen Jungen, mit dem gemeinsam sie es schafft, über ihren Schatten in die Dunkelheit hineinzuspringen. Denn in dieser haben beide erfahren, was es heißt, sich wohlzufühlen.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Elisabeth Zehetmayer;
Temporeiche Coming-of-Age-Geschichte über ein junges Mädchen im Auge des Sturms - Familienkrise, Flucht und Freunde fürs Leben inklusive. (ab 14) (JE)
"Ist diese widerliche Geschichte im Internet wirklich meine?", fragt sich zu Beginn der Geschichte die 14-jährige Ich-Erzählerin Emilia. Offenbar hat ihr über 50-jähriger Vater, ein bislang am liebsten die Sterne beobachtender Cordhosenträger, an nur einem Tag Emilias Welt zerstört. Doch warum scheint ihre Mutter, eine weltberühmte Malerin, von den Ereignissen so gut wie unberührt, wo sie doch sonst so leicht die Nerven verliert? Kurzerhand klaut Emilia die Kreditkarte ihres Vaters und flieht in die Stadt ihrer Träume, nach New York. Doch dort läuft nichts wie geplant: Das online gemietete Studio existiert nicht und der berüchtigte Hurricane Sandy ist im Anmarsch. In dieser ausweglosen Situation lernt die gegen Waschzwang und Bakteriophobie kämpfende Emilia das großartige Geschwisterpaar Seth und Abby kennen. Während der introvertierte 15-jährige Seth in einer Art Zeitkapsel gefangen scheint, erobert die lebensfrohe Abby Emilias Herz im Sturm. Kaum zu glauben, dass diese kleine Lebensphilosophin erst neun Jahre alt ist! Außerdem schließt sich ihnen auch noch der knieerweichend gutaussehende Jim an. Gemeinsam gründen sie ein "Orkanasyl". Während innerlich wie äußerlich wilde Stürme toben, kommt Emilias Welt und die ihrer Freunde wieder in eine neue Ordnung. Bald schon kann sie von sich sagen: "Ich habe mich noch nie so laut, leuchtend und lebendig gefühlt."
Die niederländische Autorin Anna Woltz erzählt raffiniert: Wie bei ihrem mehrfach preisgekrönten Jugendbuch "Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte" erleben die LeserInnen Emilias Geschichte hautnah. Durchwegs im Präsens schildert die psychisch angeschlagene, sympathische Protagonistin die Geschehnisse aus ihrer Perspektive und ermöglicht den LeserInnen so eine unmittelbare Teilhabe an ihren Gedanken und Gefühlen. Jedoch gibt sie wichtige Details nur Stück für Stück preis, sodass erst mit dem letzten Teilchen ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Wohldosiert setzt die Autorin verschiedene Stilmittel wie z.B. das der Übertreibung ein. Mit viel Gespür für die Erlebniswelt Jugendlicher werden Themen wie Cybermobbing, Ängste und Zwänge, Lüge, Liebe, Tod und Freundschaft realitätsnah aufgegriffen. Trotz der dramatischen Ereignisse kommen Humor und Romantik nicht zu kurz. Das charmante New-York-Ambiente weckt die Reiselust. Stark gezeichnete Mädchencharaktere, kluge Dialoge, anrührende, aber keineswegs pathetische Szenen und ein glaubwürdiger Ausgang machen diesen von Andrea Kluitmann solide übersetzten Jugendroman für alle ab 14 Jahren zu einem großen Leseerlebnis - Ankauf empfohlen!

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Annamaria Zelger;
Emilia, die 14jährige Tochter eines Schuldirektors, hat die Nase voll, sie will nur noch weg. Die Geschichte mit ihrem Vater, der SMS an eine Schülerin geschrieben hat, wächst ihr über den Kopf, deshalb bereitet sie mithilfe der Kreditkarte ihres Vaters eine Reise nach New York vor. Mit viel Glück erreicht sie dann ihr Ziel und fährt in die Straße, in der sich das von ihr im Internet gebuchte Zimmer befinden soll. Da gibt es allerdings ein böses Erwachen, das Zimmer gibt es nicht. Sie lernt vor dem Haus Seth, Abby und Jim kennen, bei denen sie unterkommen kann. Denn zu allem Überfluss kündigt sich der Wirbelsturm Sandy an. Die vier Jugendlichen sind auf sich allein gestellt, es gibt keine Erwachsenen, die für sie Entscheidungen treffen können. Der Sturm, der die Stadt fest in der Hand hat, zwingt die vier Helden näher zusammenzurücken und ihr eigenes Schicksal zu überdenken und mit den anderen zu teilen.
Das Buch ist mit viel Witz und Humor geschrieben. Besonders die neunjährige Abby trägt dazu bei, die gedrückte Atmosphäre immer wieder aufzuheitern und regt ihre älteren Mitstreiter zur Aktion an. Sie bringt die Dinge auf den Punkt und zwingt die Helden, über ihre persönliche Katastrophe hinauszudenken.
(ab 14 J.)

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