Der Granatapfelbaum, der Kirschen trägt : Roman

Li, Er, 2009
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-423-13812-3
Verfasser Li, Er Wikipedia
Beteiligte Personen Chabbi, Thekla [Übers.] Wikipedia
Systematik Chi/ - Belletristik China alphabetisch nach Autoren
Schlagworte China, Gesellschaft, Provinz, Lebensbedingungen, Konfliktbewältigung, Chi/LiEr 001, Gegenwart
Verlag dtv
Ort München
Jahr 2009
Umfang 378 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Li Er. Aus dem Chines. von Thekla Chabbi
Annotation Kong Fanhua ist Dorfvorsteherin im chinesischen Provinzdorf Guanzhuang. Mit voller Überzeugung vertritt sie den kommunistischen Willen der Partei und hat keinen Zweifel daran, bei der näher kommenden Wahl wieder gewählt zu werden. Alles läuft bestens: Wichtige Leute werden mit Geld oder Einladungen zum Essen geschmiert, der Dorfbevölkerung wird so lange das Wort im Mund herumgedreht, bis sie der Partei für ihre vielen Bemühungen dankbar ist, und so lange die Statistiken stimmen, gibt es auch keine Beschwerden von der Regierung. Fanhua ist zufrieden. Aber dann geschieht etwas, das gar nicht hätte geschehen dürfen: Die Bäuerin Xuedai soll schwanger sein, wird im Dorf getratscht. Ja, ihr Bauch sieht verdächtig dick aus und ihr Gang ist schwerfällig und schwankend. Fanhua ist entsetzt, schreibt die Regierung doch streng vor, wie die Familienplanung auszusehen kann. Xuedai hat nämlich bereits zwei Kinder, ein drittes müssten sofort abgetrieben werden. Doch noch bevor Fanhua etwas Derartiges veranlassen kann, ist Xuedai plötzlich verschwunden. Das Dorfkomitee hat somit alle Hände voll zu tun, denn sollte das an die Öffentlichkeit dringen, stünde nicht nur Fanhuas Wiederwahl auf dem Spiel. Doch das ist nicht das einzige Problem, um das sich Fanhua zu kümmern hat: Ihr Mann Dianjun arbeitet in der Stadt und kommt nur selten zu Besuch. Er lässt sie mit ihren Aufgaben als Dorfvorsteherin, Mutter einer kleinen Tochter und selbst Tochter eines ständig nörgelnden Elternpaares, das sich nichts sehnlicher wünscht, als einen männlichen Enkel, alleine. Außerdem fehlen seit dem Schließen der Papierfabrik - an dem Fanhua selbst beteiligt war - Arbeitsplätze im Dorf und eine Lösung, die weder auf Kosten der Bevölkerung nach auf die der Umwelt geht, muss gefunden werde und das schnell, denn zu allem Überfluss hat sich eine Delegation aus den USA angekündigt, die die Entwicklung des Dorfes und die Umsetzung der chinesischen Politik begutachten möchte. Der Titel des Buches "Der Granatapfelbaum, der Kirschen trägt" stammt aus einem chinesischen Kinderreim und zeigt, wie widersprüchlich und verdreht die Welt manchmal sein kann. So schildert es auch Li Er. Die meisten Charaktere sind wenig gebildete Bauern, deren traditionelles Feudalsystem durch die kommunistische Partei ersetzt wurde. Sie verstehen wenig von Politik, Kommunismus oder Statistiken, sondern versuchen nur, ihr Leben so gut wie möglich zu führen. Viele von ihnen halten an alten Ritualen oder angeblichen Weisheiten fest, so zum Beispiel Fanhuas Eltern, die ihrem Schwiegersohn die ausgefallensten Speise auftischen, in der Hoffnung, er könne so endlich einen Sohn zeugen. Die wenigsten Dorfbewohner nehmen ein Blatt vor den Mund, Flüche und Beschimpfungen sind auch bei den Sitzungen des Dorfkomitees keine Seltenheit. Li Er zeigt damit eine ganz andere, teils sehr spöttische Sichtweise auf das moderne China, die viele Leser gleichzeitig faszinieren und verblüffen wird. *Alliteratus* Ruth van Nahl

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben