Überall & Nirgends

Westera, Bette, 2017
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-946100-09-6
Verfasser Westera, Bette Wikipedia
Beteiligte Personen Erdorf, Rolf [Übers.] Wikipedia
Beteiligte Personen Weve, Sylvia [Ill.] Wikipedia
Systematik K/Lyr - GS-Bib Gedichtsammlungen
Schlagworte Tod, Sterben, Trauer, K/Lyr 020
Verlag Susanna Rieder
Ort München
Jahr 2017
Umfang [55] Bl.
Altersbeschränkung keine
Auflage 2. Aufl., dt. Erstausg.
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Text Bette Westera. Sylvia Weve Illustration. Übers.: Rolf Erdorf
Illustrationsang überw. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Marie-Thérèse Schins;
Die Übersetzung von Gedichten ist immer ein Wagnis, ein Experiment. Das gilt auch für Überall & Nirgends, die eben vorgelegte Sammlung von Gedichten zum Thema Abschiednehmen, Sterben, Tod und Trauer. Dass für die deutsche Ausgabe ein ästhetisches, neutrales Cover gewählt wurde anstelle des Engels der Originalausgabe, wurde von der Verlagsseite mit möglichen einschlägigen Konnotationen begründet. Doch genau wegen des ansprechenden Umschlags wird das Buch in niederländischen Buchhandlungen sofort in die Hand genommen, er verführt dazu, darin zu blättern. Hineinzulesen in hinreißende, gereimte Texte, die durch einmalig ausgefallene, wunderschöne und eindringliche Bilder zu schwierigen Tabuthemen mit größter Leichtigkeit ergänzt wurden. Gedichte mit Titeln wie: Nie mehr dich, Omas Mantel, Schon einmal tot, Nur kurz, Immer überall, Himmelsbegräbnis, verblüffen durch die großartige Gesamtgestaltung, die rührt, bewegt, mitreißt und Ängste nehmen kann, weil der Tod so selbstverständlich wie das Leben ist. Deshalb der niederländische, doppeldeutige, treffende Titel: Dood Gewoon. (doodgewoon = ganz normal)
Diese Texte mit Tiefgang zu übersetzen verlangt, sich in der Originalsprache bis ins kleinste Detail hineinzufühlen und enormes Fingerspitzengefühl. Rolf Erdorf gehört zu den renommiertesten Fachleuten auf diesem Gebiet. Doch viele Wörter, ja ganze Sätze wurden weggelassen, ausgetauscht, abgeändert, ergänzt, um koste was wolle die Reimform zu erhalten, wodurch doch einiges konstruiert klingt und an Anmut, zärtlichen Schwingungen und leisen Zwischentönen verlorenging. Bei dieser Thematik wäre es mir lieber gewesen, bei den meisten Beiträgen auf Reime zu verzichten und poetischer Lyrik den Vortritt zu geben. Dennoch gehört Überall & Nirgends zu den außergewöhnlichsten, überwältigenden Neuerscheinungen zur oben genannten Thematik. Dieses Buch ermutigt, über das zu sprechen, was gern aus Angst unerwähnt und im Unterbewusstsein verborgen bleibt. Im Anhang sind Begriffe wie Mumien, Hospiz, Feuerbestattung, Reinkarnation u.v.m. aufgelistet und kompakt erklärt. Überall & Nirgends wurde in den Niederlanden zu Recht in der Presse bejubelt und mit den wichtigsten Literaturpreisen überschüttet. Ein Muss für alle, die sich trauen zu trauern!

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Cornelia Gstöttinger;
Facettenreiche Auseinandersetzung mit dem Thema Tod. (ab 9) (JP)
Über den Tod und das Sterben zu sprechen, fällt schwer. Vielleicht kann dieser sorgfältig aufgemachte illustrierte Gedichtband von Bette Westera und Sylvia Weve Abhilfe schaffen. Das Künstlerinnen-Duo nähert sich dem Tabuthema in Text und Bild an und verblüfft mit Facettenreichtum - in den Zugängen, Tönen und Emotionen. Die ausdrucksstarken poetischen Texte von Bette Westera fassen den Schmerz über den Verlust eines nahe stehenden Menschen in Worte, das Nicht-begreifen-Können, dass der Alltag einfach weitergeht, die Trauer und Einsamkeit. Sie überzeugen mit feinen Nuancen, Authentizität und Themenvielfalt: Sie erzählen vom Tod der Eltern, Großeltern, eines Schulkameraden, vom Ableben des Haustiers, von Selbstmord, Frühgeburt, Nahtoderfahrungen, der Angst vor dem Tod und vom Leben, das erst aufgrund seiner Endlichkeit Bedeutung erlangt, von Erinnerungs- und Begräbnisritualen. Auch in den Illustrationen von Sylvia Weve, die mit unterschiedlichen Techniken arbeitet, wird eine breite Gefühlspalette - von beklemmend, traurig bis zu tröstlich und sogar kurios-humorig - spürbar. Manches grafische Element wird kunstvoll auf der nächsten Doppel- oder Halbseite weitergeführt.
Ein Anhang erläutert Begriffe und gibt weiterführende Informationen zu Bestattungsformen in den verschiedenen Kulturen. Der mit dem Goldenen Griffel ausgezeichnete Band steht auf der Empfehlungsliste des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2017 und kann im Familienkreis oder im Religionsunterricht als Türöffner für Gespräche dienen. Empfehlenswert für Öffentliche Büchereien und Schulbüchereien.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
"Überall und nirgends spür ich dich." In einer Sammlung von 51 Gedichten rund um das Thema Tod findet Bette Westera vielseitige Herangehensweisen an dieses schwierige Thema. Sowohl der Inhalt, als auch die Form der Gedichte variieren sehr stark. So wird der Frage nachgegangen, ob ein Leben ohne Tod überhaupt erfüllend ist, Trauerarbeit behandelt, Einblicke in andere Kulturen geöffnet und über die (Un-)Gerechtigkeit des Todes nachgedacht. Gerade durch ihre ehrliche Direktheit regen die Gedichte zur weiteren Reflexion an. Sylvia Weves bemerkenswerte Illustrationen greifen die zum Ausdruck gebrachten Emotionen mal in abstrakter, mal in realistischer Form auf, mal in schmerzvollem Tintenstrich, mal in zärtlichen Kreidezeichnungen. In den bildlichen
Überlappungen unterschiedlicher Ebenen und Gedichte hallt die Vielschichtigkeit der unterschiedlichen Perspektiven wider.
*STUBE*

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