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Eine ermordete Familie in einem fast menschenleeren künstlichen Dorf und rätselhafte Löcher in der Wand - Spannung aus Irland. (DR) Detective Mike Kennedy wird zu einem unfassbaren Fall gerufen: In einem der wenigen bewohnten Häuser in Broken Harbour wird eine junge Familie aufgefunden - die Kinder wurden erstickt, die Eltern brutal niedergestochen. Wie durch ein Wunder ist die Mutter noch am Leben, kann sich aber an nichts mehr erinnern. Kopfzerbrechen bereiten Kennedy und seinem jungen Kollegen rätselhafte Löcher in den Wänden des Wohnhauses. Immer mehr verdichten sich die Hinweise, dass der Familienvater mit dem Verlust seines Jobs und daraus resultierenden Geldproblemen allmählich auch den Verstand verloren hat. Doch dann kommen sie dahinter, dass die Familie über einen längeren Zeitraum regelmäßig beobachtet wurde. Der Beginn ist ungewöhnlich grausam für die junge irische Autorin. Doch die Spannung wird nicht durch Action, sondern durch psychologisches Ausleuchten der Protagonisten erzeugt. Auch ihre Ermittler lässt French alte Lasten mit sich herumtragen. Diesmal ist es ein traumatisches Erlebnis in Kennedys Kindheit, das am Schauplatz des Verbrechens stattgefunden hatte und bis zur Gegenwart psychotische Schübe bei seiner Schwester auslöst. Das alte Broken Harbour mit seinen wenigen Hütten wurde umgetauft in Brianstown, ehrgeizige Bauprojekte entstanden, wurden aber bald nur mehr zur Hälfte umgesetzt. Familien wurden mit falschen Versprechungen und Prospekten dazu verlockt, ihren gesamten Besitz in den Kauf eines dieser Häuser zu stecken, um sich dann in einer Geisterstadt wiederzufinden und als verzweifelte Besitzer eines Hauses, das sich zu keinem Preis mehr weiterverkaufen lässt. All das sind die Elemente, mit denen die Autorin Spannung aufbaut, die wie üblich bis zur letzten Seite nicht abflaut. Wieder ein sehr gelungener Krimi von Tana French, der vor allem Freunde des psychologischen Krimis begeistern wird. Allerdings hat man zum ersten Mal das Gefühl, dass etwas mehr Straffung bei den doch mehr als 700 Seiten nicht geschadet hätte. Trotzdem - allen Bibliotheken zu empfehlen. *bn* Anita Ruckerbauer |
