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6/Pet 001

Steppenwind und Adlerflügel. Winterabenteuer in der Mongolei

Petit, Xavier-Laurent, 2019
Antolin Klasse: 0 Zum Antolin Quiz
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-423-71393-1
Verfasser Petit, Xavier-Laurent Wikipedia
Beteiligte Personen Malich, Anja [Übers.] Wikipedia
Systematik 6/ - Klasse 6
Interessenskreis Mädchen, Tiere
Schlagworte Überleben, Winter, Mädchen, Mongolei, Steppe, 6/Pet 001
Verlag dtv
Ort München
Jahr 2019
Umfang 158 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 9. Aufl.
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Xavier-Laurent Petit. Anja Malich
Annotation Quelle: Alliteratus (http://www.alliteratus.com/);
Autor: Astrid van Nahl;
Dies ist die Taschenbuchausgabe des 2006 bei Dressler erschienenen gleichnamigen Buches, das in Frankreich 2003 gleich nach Erscheinen mit dem Prix Saint-Exupéry ausgezeichnet und in Deutschland 2007 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde - zu hoffen ist also eine noch weitere Verbreitung dieses ungewöhnlichen Romans.
"153 Tage im Winter" ist (übersetzt) der Titel des französischen Originals, aber zugegeben klingt der deutsche lautmalerischer, poetischer. Und er passt zu der sehr schönen, eindrucksvollen Übersetzung von Anja Malich. 153 Tage im Winter - aber nicht in Frankreich, sondern in einem Land, das nicht nur dem jugendlichen Leser exotisch fremd erscheinen wird. Vor Beginn des Buches dankt Xavier-Laurent Petit Galsan Tschinag, dem in Europa wohl bekanntesten Autor aus der Mongolei. Damit wird der Hintergrund des Buches bereits angerissen.
Galshan, die bei ihren Eltern liebevoll in der Mongolei an der Grenze zu Pakistan aufwächst, ist 12, als ihre Mutter erneut schwanger wird. Der Vater fährt Trucks durch das riesige Land und ist oft monatelang unterwegs. Es ist eine Risikoschwangerschaft und Galshans Mutter braucht strikte Bettruhe - eine Tatsache, die in der ohnehin schwierigen Welt nötig macht, dass Galshan anderweitig untergebracht wird, 153 Tage lang, bis das Baby da ist. 153 Tage muss Galshan bei ihrem ungeliebten Großvater verbringen, inmitten der mongolischen Steppe.
Zwischen Galshan und dem alten Mann besteht zunächst eine angespannte Beziehung; der Großvater geht rau mit ihr um, scheint sie zu verachten, setzt sie Forderungen aus, die sie scheinbar unmöglich erfüllen kann. Aber Galshan weint nicht, sondern ringt sich das Äußerste ab - und langsam, quälend langsam gewinnt sie die Achtung des Großvaters. Anstatt sie zur Schule zu schicken, widersetzt er sich dem Schulinspektor. Sie kann lesen und schreiben, so argumentiert er, aber sie kann nicht das, was er kann: ein Pferd bis zur Erschöpfung reiten, einen Adler zähmen, in der Wildnis der mongolischen Steppe überleben. Dinge, die Galshan in diesen 153 Tagen lernen und brauchen wird. Vor allem das Zähmen des Adlers, der nur ihr gehört, baut ein immer stärker werdendes Band zwischen ihr und dem Großvater auf, der erkennt, dass Galshan - wie auch er - sich in das Tier hineinversetzen und mit dem Adler in Gedanken über das Land fliegen kann, hin zu dem Ort, wo die Mutter auf das Kind wartet.

Es wird der schlimmste und härteste Winter seit Menschengedanken, "Davkhar Djout", der "weiße Tod" tobt mit tagelangem heftigem Schnee- und Eissturm. Mittendrin der Großvater und Galshan, nur geschützt von den Filzmatten über den Scherengittern ihrer Jurte. Wölfe und Leoparden nähern sich, greifen die Schafherde an, die die Existenzgrundlage des Großvaters bilden. Da wird der Mann bei seinem Einsatz bei den Schafen schwer verletzt. Während der Orkan mit grimmigster Kälte über sie hinwegzieht, wächst Galshan über sich hinaus
Es ist eine großartige Geschichte, unsentimental geschrieben, jede Zeile spannend, kein Wort überflüssig. Trotz der sparsamen Sprache erlebt der Leser aus unmittelbarer Nähe die starken und ehrlichen Gefühle der Personen, und er lässt sich hinwegtragen von dem Buch, hinaus in die endlosen unwirtlichen Steppen der Mongolei

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