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Intensive Begegnung mit dem China von heute in den Schuhen eines außergewöhnlichen Reisenden. (EL) Bereits am erstem Abend plagen ihn Blasen an den Füßen, dennoch hält der Autor an seinem Plan fest: Der 26-jährige Deutsche aus Niedersachsen will nach seinem Abschluss an der Filmhochschule in Peking zu Fuß nach Hause gehen. Ziemlich unbekümmert, bisweilen naiv ist er unterwegs, besichtigt Kulturstätten, fotografiert viel, knüpft Kontakte und dokumentiert seine Erlebnisse regelmäßig in einem weltweit beachteten Internetblog. Christoph Rehage macht intensive Erfahrungen weit weg vom Tourismus und öffnet sich seiner Leserschaft sehr freimütig. Persönliche Befindlichkeiten haben in seinem Bericht ebenso Platz wie informative Exkurse zu Geschichte und Kultur. Am interessantesten lesen sich seine Begegnungen mit den Menschen - hier lässt sich das China von heute am unmittelbarsten erahnen, zumal sich der Autor in der Landessprache gut verständigen kann. Die Fotostrecke in der Mitte macht außerdem neugierig auf den National Geographic-Bildband "China zu Fuß". Manchmal hat man als LeserIn den Eindruck, dass dem Buch eine Straffung gutgetan hätte, trotzdem liest man mit wachsender Empathie für den jungen Mann und sein Projekt. Das Buch ist zugleich Abenteuerbericht, Entwicklungsroman und eine unbedingte Empfehlung für China-Touristen, die sich für mehr als das herkömmliche Sightseeing-Programm interessieren. *bn* Sabine Krutter |