Die Sandelholzstrafe : Roman

Mo, Yan, 2009
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-458-17446-2
Verfasser Mo, Yan Wikipedia
Beteiligte Personen Betz, Karin [Übers.] Wikipedia
Systematik Chi/ - Belletristik China alphabetisch nach Autoren
Schlagworte Geschichte, China, 20. Jahrhundert, Kolonialismus, Chi/Moy 004
Verlag Insel
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2009
Umfang 651 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Mo Yan. Aus dem Chines. von Karin Betz
Annotation Im untergehenden chinesischen Kaiserreich wird das letzte Mal die "Sandelholzstrafe", eine äußerst grausame Hinrichtungsmethode, vollstreckt. (DR) Während das 19 Jh. ausklingt, ist im chinesischen Reich einiges im Umbruch. Der Kaiser ist entmachtet und ausländische Mächte drängen in das untergehende Reich. Die Regierung versucht sich mit aller Gewalt an die westliche Welt anzupassen. Deutsche Ingenieure bauen gegen den Willen der Bevölkerung in der Provinz Gaomi eine Eisenbahnstrecke. Die Trassen führen ohne Rücksicht auf Verluste durch Dörfer und über die Gräber der Ahnen. Die chinesische Landbevölkerung sieht in der neuen Technologie etwas Böses und Bedrohliches. Zudem zeigen die Ausländer keinerlei Respekt vor den Bräuchen und der Kultur des stolzen und traditionsbewussten chinesischen Volkes. So ist es nur ein kleiner Schritt zu einem Aufstand gegen die Deutschen. Anführer ist Sun Bing, ein Held der traditionellen chinesischen Katzenoper. Als die Ausländer versuchen, seine Frau zu vergewaltigen, tötet er im Affekt den Angreifer. Aus Rache löschen die deutschen Soldaten das komplette Dorf aus und töten dabei auch Sun Bings Frau und Sohn. Daraufhin schart der Opernsänger eine Meute Gleichgesinnter um sich. Sie wollen die Eisenbahn sabotieren und die Deutschen vertreiben, sind den Soldaten aber hoffnungslos unterlegen. Schon nach einem kurzen Kampf muss sich der Rebell ergeben. Dem Präfekten der Provinzstadt Gaomi bleibt keine andere Wahl, als an ihm ein Exempel zu statuieren: Der Held des Volkes wird zum Tode verurteilt. Dieses Urteil fällt dem Präfekten besonders schwer, da er die Beweggründe des Opernsängers versteht und er zudem ein außereheliches Verhältnis mit dessen Tochter hat. Sun Bing soll durch die "Sandelholzstrafe" hingerichtet werden. Das bedeutet, dass er an einem Pfahl aufgespießt und über Tage am Leben erhalten wird. Dies ist die grausamste und brutalste Art der Folter und Hinrichtung. Durchführen soll diese Tortur ein Großmeister unter den Scharfrichtern: Zhao Jias, der Schwiegervater von Sun Bings Tochter - der Geliebten des Präfekts. Keine leichte Lektüre, im Vordergrund stehen die schweren Konflikte der Protagonisten zwischen Pflichtbewusstsein, Ehre und Moral, Familienbande und nicht zuletzt: Liebe. Zarte Gemüter seien allerdings gewarnt: Wenn auch die Erzählweise des Autors voll Poesie ist, so werden doch die zahlreich vorkommenden unvorstellbar unmenschlichen und brutalen Folter- und Hinrichtungsmethoden in allen Details beschrieben, so dass man sich als LeserIn des Öfteren zum Weiterlesen überwinden muss. Deshalb nur für kritische erwachsene LeserInnen zu empfehlen. *bn* Roland Kohlbacher

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben