Überall Blumen

Überall Blumen, 2016
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-7373-5321-2
Beteiligte Personen Smith, Sydney [Ill.] Wikipedia
Beteiligte Personen Lawson, JonArno [Ill.] Wikipedia
Systematik 0/ - Kindergarten und Vorschule
Schlagworte Mädchen, Graphic Novel, Blume, Bilderbuch, 0/Smi 001
Verlag Fischer
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2016
Umfang [24] S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 2. Aufl.
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Sydney Smith ; JonArno Lawson
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Sarah Wildeisen;
Bilderbücher ohne Text verstehen sich von selbst? Wenn sie gut sind: ja! Das beweisen drei Neuerscheinungen.
Stadt versus Natur. Wortlos zu kommunizieren gehört zum Selbstverständnis textloser Bilderbücher. Meist sind sie schnell durchgeblättert und zur Seite gelegt. Dabei lohnt oft ein intensiveres Schauen allein, weil sich so viel über die Möglichkeiten visuellen Erzählens entdecken lässt. Dafür sind neben Die Tintenspinner auch Überall Blumen und Vorher nachher gute Beispiele. Wird der Hintergrund und damit der Handlungsort in Die Tintenspinner nicht visuell ausgeführt, ist er in Überall Blumen sinnstiftendes Element. Nicht die Verschiedenheit zweier Wesen steht dabei im Mittelpunkt, sondern die Opposition von Natur- und Stadtraum. Aus einer konturreichen schwarz getuschten Straßenansicht sticht die rote Kapuzenjacke eines Mädchens hervor. Obwohl weder alleine sie läuft neben ihrem Vater noch im Wald unterwegs, scheint der Verweis auf Rotkäppchen gewollt. Denn die Protagonistin pflückt Blumen und das an abwegigen Stellen. Wie die Jacke leuchten auch einzelne Blumen als bunt blühendes Unkraut, gewachsen durch Asphaltrisse und Mauerwerk. Spannung erzeugt Sydney Smith, indem er den Weg durch die Stadt mit wechselnden Bildeinstellungen und Perspektiven verfolgt und indem er hin und wieder einzelne Elemente farbig akzentuiert: Taxis, Glasflaschen in einem Schaufenster, eine chinesische Papierlaterne, Blumenkleider älterer Damen. Gerade als Vater und Tochter den Park betreten, zeigt sich die Szenerie wieder einzig in Schwarz- und Grautönen. Erst als das Mädchen die gesammelten Blumen nach und nach verschenkt an tote Spatzen, schlafende Obdachlose, Hunde und ihre Familienmitglieder wird die Welt um sie herum bunt und bunter. Auch wenn diese mit textfreien Comicpanels verwirklichte Bildergeschichte das Geschehen von außen darstellt, verrät die Kolorierung den Wahrnehmungsfokus des Mädchens. Darstellungen eines städtischen Umfeldes sind in Bilderbüchern eher selten und über die federgezeichneten Stadtansichten darf man sich freuen. Leider endet die Geschichte im Eigenheim mit Blumengarten, in dem die kleineren Geschwister dösen und Naturereignisse wie kriechende Schnecken bestaunen, wieder ganz heile Bilderbuchwelt, samt liebevoller mütterlicher Umarmung, oder? Wer weiterblättert, entdeckt, dass das Mädchen weiterläuft, aus dem Garten bis über die eigentliche Geschichte hinaus ins Nachsatzpapier, schon wieder auf Abwegen.
Siehe weiters: Anne-Caroline Pandolfo: Die Tintenspinner
Siehe weiters: Anne-Margot Ramstein: Vorher, nachher

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Ein Bilderbuch für Florist_innen? Nein, aber auch blumenaffine Leser_innen werden ihre Freude an diesem quadratischen Buch haben, das doppelseitige Illustrationen und filmische Perspektiven ebenso einzusetzen weiß wie eine klare Panelstruktur. Ein ästhetischer Anspruch wird aber auch durch das Farbkonzept verfolgt, das ein rotbejacktes Mädchen in eine schwarz-weiße Stadtlandschaft setzt. Kontrastive Farbakzente entstehen in Folge aber auch durch die vielen bunten, vereinzelt auftauchenden Blumen, die ihren Platz in der Betonwüste beanspruchen können und von der emsigen Protagonistin in Begleitung ihres Vaters eingesammelt werden. Textlos und doch angeregt von den artifiziellen Illustrationen begleitet man das Mädchen durch die Stadt und erhält schließlich viel Interpretationsspielraum, als das Mädchen der grauen Stadt auf liebenswürdige Weise und mit Hilfe der gesammelten Blumen
Leben einhaucht.
*STUBE*

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