Der Handschuh

Schiller, Friedrich, 2005
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Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-934029-22-4
Verfasser Schiller, Friedrich Wikipedia
Beteiligte Personen Gleich, Jacky [Ill.] Wikipedia
Systematik K/Lyr - GS-Bib Gedichtsammlungen
Interessenskreis Bilderbuchkino
Schlagworte Lyrik, Bilderbuch, Klassiker, Dichtung, K/Lyr 017
Verlag Kindermann
Ort Berlin
Jahr 2005
Umfang [24] S.
Altersbeschränkung keine
Reihe Poesie für Kinder
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Friedrich Schiller. Jacky Gleich
Illustrationsang durchg. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Klaus Gasperi;
Jacky Gleich überzeugt mit einer hintersinnig witzigen Interpretation der Schiller'schen Ballade, die formal als Auftakt einer Reihe "Poesie für Kinder" jedoch herzlich wenig geeignet erscheint. (ab 6)
Mit seinem Schwerpunkt "Weltliteratur für Kinder" setzt der Verlag von Barbara Kindermann seit Jahren Akzente, um jungen LeserInnen den Zugang zu Klassikern zu ermöglichen. Gediegene Ausstattung und bekannte IllustratorInnen sollen den besonderen Wert der Reihe unterstreichen. Unter dem etwas schwülstigen und reichlich diffusen Begriff "Poesie für Kinder" wagt sich die Reihe nun auch auf das Gebiet der Lyrik. Der Start mit Schillers "Handschuh" vermag in konzeptioneller Hinsicht allerdings nicht so recht zu überzeugen. Marketingüberlegungen zu Schillers Jubiläumsjahr und bildungsbürgerliche Klassikervorstellungen der 50er Jahre dürften hier weit eher Pate gestanden sein als literarische Kriterien. Es verwundert, dass die Poesiereihe mit einer Ballade eröffnet wird, wo diese doch nur in geringem Maße über lyrische Eigenheiten verfügt, sondern eher ein dramatisches Geschehen zeigt. Immerhin sprach Goethe noch von der Ballade als einem "lebendigen Ur-Ei", in dem die drei grundlegenden literarischen Darstellungsweisen vermischt seien. Kein Wunder also, dass Jacky Gleich die Handlung zunächst als dramatisches Bühnengeschehen inszeniert und dabei mit durchaus witzigen und kontrastierenden Perspektiven zu überraschen vermag. Ihre Bilder überzeugen durch Dramatik und Schwung und vermitteln mit feiner Ironie ein geistreich-kritisches Bild einer gelangweilten höfischen Spaßgesellschaft. Fast scheint es, als ob der wackere Ritter Delorges zuletzt mit seinem Ritt in die Weite der Landschaft selbst dem königlich-höfischen Raubtierkäfig entkommt. Jacky Gleichs Illustrationen bieten so eine hintersinnig witzige Begegnung mit Schillers Ballade.
Wer Kinder mit einem klassischen Text bekannt machen will, ist hier gut bedient. Wer jedoch Lyrik darüberhinaus als lustvolle und bedeutungsreiche Form der Weltaneignung erleben will, sollte besser zu Peter Schössows Umsetzung von Goethe-Gedichten ("Meeres Stille und Glückliche Fahrt", Hanser 2004) greifen.

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